
Zusammenfassung
Zu Beginn des qualitativen Experiments (Intervention) werden SIM-Karten und Smartphones kostenlos an obdachlose Menschen in Berlin ausgeteilt, die vorher (oder längere Zeit) keines besaßen. Daraufhin werden die Teilnehmenden mehrere Wochen in ihrer Nutzung und Aneignung begleitet.
Der Fokus der Fragen bezieht sich dabei auf:
- Veränderungen des Lebensalltags bzw. konkreter Alltagspraktiken durch ein Smartphone
- Nutzung des Zugangs zu mehr Information durch Vorhandenseins des Smartphones
- Nutzung und Erweiterung digitaler Kenntnisse
- Bedeutung von Öffentlichkeit und Privatheit für sog. “vulnerable Gruppe” obdachloser Menschen
- Möglichkeiten, Grenzen und Barrieren der Digitalisierung für Menschen mit gelebter Erfahrung auf der Straße
Auswahl der Teilnehmenden
Die Teilnehmenden an der Intervention werden durch Kontakte, welche in der ethnografischen Arbeit entstehen, ausgewählt. Hierbei wird darauf geachtet, der Heterogenität obdachloser Menschen gerecht zu werden. Dabei spielen unter anderem Aspekte wie Gender, Alter, gesprochene Sprachen oder (Dis-)ability eine Rolle. Menschen mit unterschiedlichen Zugängen zu Hilfestrukturen oder (mehrfachen) Diskriminierungserfahrungen sollen an der Intervention partizipieren können.
In einer Pilotstudie wurden die ersten Smartphones in der Berliner Stadtmission im Projekt “Lehrter Plus” ausgehändigt.
Ziele
- Erkenntnisse zu Barrieren im Alltag ohne Smartphone erlangen
- Bisherigen Nicht-Nutzer*innen und digital exkludierten Menschen Zugang zu digitaler Teilhabe verschaffen
- Veränderungen teilweise prekärer Lebenssituationen durch digitale Teilhabe besser verstehen
- Erkenntnisse erfassen und beschreiben die für ein zukünftig besseres Angebot zur digitalen Teilhabe genutzt werden können
Ansprechpartnerin: Anabell Specht