Projekt

Projektbeschreibung

Wir folgen der Definition von Wohnungs- und Obdachlosigkeit nach Ethos, wonach wohnungslose Menschen nicht über einen mietvertraglich abgesicherten Wohnraum oder Wohneigentum verfügen. Obdachlose  Menschen hingegen sind Personen ohne festen Wohnsitz, die in Notschlafstellen und niederschwelligen Einrichtungen übernachten oder auf der Straße leben, an öffentlichen Plätzen wohnen, ohne eine Unterkunft, die als solche bezeichnet werden kann.

Die Studie führt Erkenntnisse aus drei verschiedenen Forschungsansätzen zusammen: Einer Langzeit-Ethnographie, einer Umfrage und eines qualitativen Experiments (Intervention). Die Umfrage soll festhalten, inwiefern mobile Medien von obdach- und wohnungslosen Menschen genutzt werden. Im (derzeit laufenden) Experiment findet eine Intervention statt, bei welcher Smartphones an obdach- und wohnungslose Menschen ausgeteilt werden, die nie oder zuvor lange Zeit keines besessen haben. Durch den ethnografischen Zugang und partizipative Forschungsansätze werden sowohl die Umfrage als auch das Experiment gemeinsam mit Menschen, die gelebte Erfahrung auf der Straße mitbringen, weiterentwickelt. Durch den langfristigen Austausch und die Vernetzung  mit obdachlosen Menschen werden Netzwerke ausgebaut – bisher wurde mit dem Kältebus, der Berliner Stadtmission, BerLUN e.V. und Karuna e.V. zusammengearbeitet. Ziel der Studie ist es herauszufinden, wie der Zugang zu mobilen Medien das Leben von obdachlosen Menschen verändert und wie dieser Zugang am besten gestaltet werden kann. Hierbei liegt der Fokus auf partizipativer (Aktions-)Forschung: die Teilnehmenden sollen die Arbeit mit anleiten, da sie die Expert*innen sind.

Die MOWO-Studie ist von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert und wird im Zeitraum November 2019 bis November 2022 an der Universität der Künste Berlin durchgeführt.

Herausforderungen

Eine deutliche Herausforderung ist die Frage der Sprachen. Denn in Berlin werden viele verschiedene Sprachen von obdachlosen Menschen gesprochen, die wir nicht alle abdecken. Um dennoch viele Menschen zu erreichen, werden Peers mit entsprechenden Sprachkenntnissen und Sprachmittlung mit einbezogen.

Eine weitere – offensichtliche – Herausforderung stellt COVID-19 dar. Hiermit ist einerseits die Arbeit im Feld erschwert, andererseits sind manche Menschen noch schwerer zu erreichen, da viele Anlaufstellen der bestehenden Hilfestrukturen geschlossen sind. Dennoch konnte durch bestehende Kontakte die Arbeit im Feld aufrecht erhalten werden.


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